Eine Rotte
Spätabends. Winter, die Straßen verschneit.
Ich komme aus Berlin von der Arbeit.
Raus aus dem Bahnhof und rein in die Ludwig-Richter Straße.
Nur wenige Laternen gießen ihr fahles Licht auf die massigen Stämme der Kastanienbäume am Wegrand.
Kaum rechterhand an der Ecke zur Kleiststraße angelangt, trabt eine Wildschweinrotte durch den Schnee den Gehweg entlang, zwängt sich neben mir dicht am Lattenzaun des Eckgrundstücks vorbei, biegt in die Straße ein, aus der ich komme. Ehe ich mich versehe, verschwindet die Bache mit ihren Frischlingen von ihren Schatten verfolgt Richtung Bahnhof in der Dunkelheit; ein Eber mag auch darunter gewesen sein.
Nur ihr Getrappel drang in meine Ohren, weiter nichts. Noch heute höre ich es, wenn ich an diese Begegnung denke. ...
Ob das Schwarzwild wohl den Zug noch bekommen hat?