An der Briese
Duft von Kiefernharz weht vom Wald herüber. Springkraut, Knabenkraut, Seggen und Disteln wuchern hier; im Sommer sind Sumpfdotterblumen, Wasserlilien sowie ganze Flächen voll fleischfressenden Sonnentaus in Blüte. An unzugänglichen Stellen gedeihen Brombeeren und sogar Himbeeren im Wollgras und immer wieder Erlen, Erlen und noch mal Erlen, zwischendurch eine Birke oder auch ein Pärchen, dort, wo vor tausenden Jahren Mammuts entlang gestampft waren.
Waschbären haben im Gestrüpp ihr Revier. Ab und an klettern diese neugierigen Eindringlinge auf alten Bäumen herum. Jetzt suchen Blässhühner mit ihren Küken im Röhricht nach Fressbarem und eine Ringelnatter schwimmt quer übers Wasser. Ob ihr der Landweg zu weit ist?
Auf einem am Brieseufer liegenden Baumstamm schläft eine Wildente; den Kopf hat sie unter den Flügel gesteckt. Dieses Federvieh bringt es fertig, dabei auf einem Bein zu stehen. Im Frühjahr wandern Hechte stromaufwärts, um geeignete Laichplätze in den Seen, die von der Briese gespeist werden, zu finden. In der Abendstunde jagt hoch über dem Waldsee ein Schwarm von einem Dutzend Rauchschwalben lärmend Insekten in den Lüften.