Vor der Stadt?!
Ich trage die Stadt in mir an einen Ort, der nicht dazu gehört und doch von ihr eingeholt wird. Birkenwerder. Ist es ein Dorf? Der Ort ist bekannt bei allen, die Auto fahren, die Autobahnausfahrt führt ins Grüne und bringt die gestressten Städter, die lauten Stimmen, die Hektik der Menschen ins Naturschutzgebiet.
Der Ort, die Gemeinde ist kein Naturschutzgebiet. Und doch oder auch gerade deswegen ist hier Natur zu entdecken, Ruhe zu genießen, auf Wegen zu laufen mitten am helllichten Tag ohne jemandem zu begegnen. Der Ort lädt mich ein zu gestalten, Ideen zu entwickeln und wachsen zu lassen. Der Moment – er geht nicht vorüber.
Die Schnelllebigkeit der Stadt, die Abwechslung und Anonymität verliert sich hier in der Langsamkeit, im Bleiben, im Trott der Routine, in der Wiederkehr der Jahreszeiten.
Die Nachbarn bleiben; Spannungen ebben ab; kein Ende kann lang genug straff gehalten werden, ohne mit der Zeit zu erschlaffen. Wir grüßen uns. Man grüßt sich.
Menschen, die hierherziehen haben es schwer. Es gibt keinen Ort der Öffentlichkeit, keine Treffpunkte für jeder Mann, jede Frau. Wir sind auf uns selbst zurückgeworfen, dieses Zusammenkommen selbst in die Hand zu nehmen, aus der Ruhe heraus aufeinander zugehen und Türen zu öffnen, offen zu halten.